Die Ausstellung zeigt Gemälde und Grafiken des Künstlers aus der Arbeitsphase der vergangenen 2 Jahre. Die Malerei wurde mit einer selbstentwickelten Quark-Leim-Dispersion geschaffen, die Grafiken größtenteils im Hochdruckverfahren von Hartschaum oder geprägter Aluminiumfolie mit Hand- oder Fußwalze abgedruckt.

 

Zum Titel der Ausstellung äußert sich Werbeck selbst:

„Wenn wir von Netzen sprechen, stoßen wir zunächst auf das Problem, dass ein Netz an sich keine Gestalt hat, es ist ein amorphes Ding, das ohne seinen Inhalt zu einem formlosen Knäuel zusammenfällt.

Verleiht also der Inhalt dem ihn umspannenden Netz Form und Gestalt? Oder ist es vielmehr so, dass beides erst in gegenseitiger Wechselbeziehung eine greifbare Form erzeugt?

Klar ist, dass ein Netz ja keine unüberwindliche Barriere darstellt, sondern für Körper unterhalb einer bestimmten Größe durchlässig ist. Die kleinen Fische gehen durch die Maschen. In der Zellbiologie spricht man von semipermeabler d.h. halbdurchlässiger Membran, die eine Zelle umschließt und ihren Inhalt zusammenhält, aber auch den Stoffaustausch zwischen der Umgebung und dem Zellinneren regelt.

Bei unserer Haut verhält es sich ganz ähnlich. Belassen wir es bei diesen beiden Beispielen. Es liegt auf der Hand, dass sich weitere finden lassen in den unterschiedlichsten Bereichen, wie ja heute der Begriff ‚Netzwerk’ sehr in Mode ist.

Womit wir beim nächsten Problem wären, nämlich der universellen Präsenz von netzartigen Strukturen in Mikro- und Makrokosmos, im Physischen wie Metaphysischen, in Natur, Gesellschaft, Wissenschaft und Technik. Die unermessliche Bandbreite dieses Themas könnte wohl ein Buch füllen, weshalb ich mich auf den Versuch einer allgemeinen Definition beschränken will.

Wie gesagt, das Netz selbst hat keine Form, es besteht vielmehr aus einer Ansammlung von Knotenpunkten und den dazwischen liegenden Leerräumen, wobei die Knotenpunkte untereinander verbunden sind, in Beziehung zueinander stehen und sich gegenseitig beeinflussen.

Durch die dazwischen wirkenden Kräfte, die ihrerseits hervorgerufen werden durch das, was sich innerhalb und außerhalb des Netzes befindet, besser gesagt durch den Milieuunterschied, der zwischen Innen und Außen Spannung bzw. Druck aufbaut, erst dadurch entsteht die greifbare Form.“