Eugen Egner wurde 1951 in Ingelfingen/Württemberg geboren und lebt seit 1955 in Wuppertal. Während seiner Kindheit, die er großenteils in einem ausrangierten Reichsbahn-Waggon am Stadtrand verbrachte, und zu Beginn der Pubertät las er außer den von Erika Fuchs übersetzten Donald Duck- Comics so wenig, daß seine Eltern sich bereits Sorgen machten. Das wurde anders, als er mit den Büchern von John Lennon sowie den Werken von E.T.A. Hoffmann und Franz Kafka bekannt wurde.
Nach der Mittleren Reife (1967) hat Eugen Egner sich keiner geregelten abgeschlossenen Ausbildung mehr unterworfen. Zu Broterwerbszwecken arbeitete er jahrelang als Aushilfsangestellter (sortierte u.v.a. bei einer Versicherung Akten vor deren Vernichtung) und Graphiker, versuchte auch, als Rockmusiker und Maler Fuß zu fassen. 1976 beschloß er, seiner stärksten Neigung gemäß, Schriftsteller zu werden, war sich aber gleichwohl darüber im klaren, daß er viel Zeit brauchen würde, bis er etwas vorzuweisen haben würde. Auf allen Gebieten Autodidakt, schaffte er es dank seiner Beharrlichkeit und glücklicher Fügungen in den Achtzigern, mit Auftragszeichnungen für »Die Sendung mit der Maus« und, was ihm wesentlich mehr bedeutete, freien Kurztexten und komischen Hörspielen für den WDR-Hörfunk seinen Unterhalt zu bestreiten. Aufgrund seines ersten, von einem lokalen Kleinstverlag veröffentlichten Buchs mit Zeichnungen wurde er 1986 von Loriot entdeckt und an Gerd Haffmans vermittelt.
Seit 1989 ist Eugen Egner mit Texten und Zeichnungen in Zeitschriften und Zeitungen („Der Rabe“, Titanic, Frankfurter Rundschau, Berliner Zeitung, Junge Welt, taz, Berliner Seiten der FAZ (†), DIE ZEIT, KOWALSKI (†), Eulenspiegel) sowie diversen Anthologien vertreten. Er ist außerdem Autor mehrerer Hörspiele und hat bis zum Jahr 2005 etwa fünfzehn Bücher veröffentlicht sowie an zahlreichen Ausstellungen teilgenommen. Sein Name taucht inzwischen sogar als (falsche) Antwortalternative im Spiel »Wer wird Millionär?« auf (Frage nach einem Comiczeichner). Im November 2003 erhielt er den renommierten „Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor“.
Egners oft absurd anmutende, sowohl der Literarischen Phantastik als auch der Groteske zuzurechnende Texte behandeln neben der »Unmöglichkeit zu leben« vor allem Wahrnehmungsprobleme und Bewußtseinsveränderungen (Beschäftigung mit Psychologie, »Kunst Geisteskanker« etc.); es geht darin ebenso um menschliches Unvermögen und Scheitern wie um alternative Realitäten, Traum, Rausch und Wahn.
Die Londoner Times über »Androids on Milk«, die englische Übersetzung von Egners Roman »Androiden auf Milchbasis«:
»Think Kafka, think Spike Milligan, think Monty Python. But don’t think you have encountered anything like this before. Androids from Milk is an original, unfathomably bizarre ride through the mind of the maddest scientist in European literature.«
Eugen Egner
1951 geboren in Ingelfingen/Wttbg., seit 1955 in Wuppertal
1971 erste Comic-Veröffentlichungen in HÖR ZU
1983 - 90 diverse Illustrationen für die »Sendung mit der Maus«
1986 erste Buchveröffentlichung bei lokalem Kleinverlag: »Als die Erlkönige sich Freiheiten herausnahmen«
seit 1987 Veröffentlichungen in »Der Rabe« (Haffmans Verlag, Zürich)
diverse Buchumschläge und -illustrationen
Kurztexte und Hörspiele im WDR - Hörfunk
bis 1989 diverse Veröffentlichungen im Diners Club Magazin, Wien
seit 1989 Cartoon- u. Text-Veröffentlichungen in Titanic
1989 – 93 Cartoon- und Textveröffentlichungen in KOWALSKI
1991 »Aus dem Tagebuch eines Trinkers« (Haffmans Verlag)
»Glücklich ist, wer vergißt, daß er nicht zu retten ist«, Cartoons (Semmel-Verlag)
1992 »Als der Weihnachtsmann eine Frau war«, Prosa-Sammelband (Haffmans Verlag)
»Der künstliche Mann«, Bildband (Haffmans Verlag)
»Das Blöken der Blumen«, Cartoons (Semmel-Verlag)
»Meisterwerke der grauen Periode«, Sammelband (Verlag Weisser Stein)
1993 »Der Universums-Stulp«, Roman (Haffmans Verlag)
Eugen-Egner-TV-Portät (30 Min.) des WDR
seit 1993 regelmäßige Textveröffentlichungen in der Frankfurter Rundschau
1994 »Phrenesie-Album«, Bildband (Verlag Weisser Stein)
1996 »Getaufte Hausschuhe u. Katzen mit Blumenmuster«, Kurzprosa (Reclam Leipzig) »Was geschah mit der Pygmac-Expedition?«, Novelle (Verlag Weisser Stein)
1997 gemeinsam mit F.W.Bernstein u. Gerd Haucke: »Das Huhn und die Tänzerin«, Texte zu Bildern von Michael Sowa (Rowohlt- Verlag)
Anthologie »Schräge Geschichten« (Reclam-Verlag, Stuttgart)
1998 »Die Tagebücher des W.A. Mozart« (Haffmans Verlag)
1999 »Androiden auf Milchbasis«, Roman (Haffmans Verlag)
2000 »Der Notfall erfordert alles«, Literaturvorführung einer Sprachfressung (Wehrhahn-Verlag, Hannover)
seit 2000 Kolumne »Mein Leben« im Feuilleton der Berliner Zeitung
2001 »Die Eisenberg-Konstante«, Fünf phantastische Erzählungen (Haffmans Verlag)
»Aus der Welt der Menschen« Texte u. Bildergeschichten (Zweitausendeins Verlag)
»Androids on Milk«, Roman (engl. Übersetzung von »Androiden auf Milchbasis«, Dedalus, Cambridge)
2002 »Die Durchführung des Luftraums«, Kurzprosa (Zweitausendeins Verlag)
Gemeinsam mit Harry Rowohlt: CD »Aus dem Tagebuch eines Trinkers und andere Texte von Eugen Egner« (Zweitausendeins Verlag)
2003 Hörspiel »Der Notfall erfordert alles«, WDR
»Gift Gottes«, Erzählungen (Zweitausendeins Verlag)
Kasseler Literaturpreis für Grotesken Humor
2004 Hörspiel »Darwins Lücke« (WDR)
»Die Eisenberg-Konstante«, (Illustr. Neuausg., Zweitausendeins Verlag)
2005 »Als der Weihnachtsmann eine Frau war«, von R. Hurzlmeier illustrierte Neuausgabe (Zweitausendeins Verlag)
»Die Tagebücher des W.A. Mozart«, (Neuausg. zu Mozarts 250. Geburtstag im Jahr 2006, Zweitausendeins Verlag)
»Die Tagebücher des W.A. Mozart«, Hörbuch mit Herbert Feuerstein (Random House Audio)
2006 Hörspiel „Das Schattenfräulein“ (WDR)
Hörspiel „Was macht eigentlich Harry Absolut?“ (WDR)
außerdem: Cartoon- und Textveröffentlichungen in Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, DIE ZEIT, ZEIT-Magazin, taz, Junge Welt, Rolling Stone (Deutschland), Eulenspiegel, vertreten in diversen Anthologien
zahlreiche Ausstellungsbeteiligungen